Anamnesebericht eines Teilnehmers

Anamnesebericht Frau Mechthold (Korrigierte Version)

Frau Mechthold, eine 42-eine jährige Hausfrau, in übergewichtigem EZ , stellte sich mit gestern Nacht neu aufgetretenen Schmerzen vor allem im rechten Oberbauch vor. Sie berichtete, dass die Schmerzen kolikartig und progredient seien. Weiterhin gibt sie an, die Schmerzen würden zwischen beide Schulterblätter austrahlen. Auf ihre Nachfrage liegt  die Schmerzstärke bei 7-8 auf einer Zehnerskala. Ihr sei aufgefallen, dass der rechte Oberbauch druckempfindlich sei. Sie fügte hinzu, dass die Schmerzen nach Nahrungsaufnahme stärker geworden seien.

Darüber hinaus klagte sie über Nausea und Emesis und   Fieber von 39 °C.  Aufgrund der postprandialen Verstärkung der Schmerzen  leide sie an Appetitlosigkeit. Auch wenn sie Kaffee trinke, verschlimmere sich ihr Zustand. Ihr Stuhlgang sei bis letzte Nacht regelmäßig gewesen, seitdem habe sie keinen gehabt. Deshalb sind Angaben zu Farbe, Blut oder Schleimbeimengung unmöglich. Beim Wasserlassen seien keine expliziten Beschwerden zu verzeichnen. Ihre Regelblutung sei unauffällig.

An Vorerkrankungen sind  Mumps und Masern bekannt. Vor 20 Jahren habe sie einen Skiunfall mit Kreuz und Innenbandriss am linken Knie gehabt, seither treibe sie kaum Sport.

Sie  sei vor 12 Jahren mit dem Auto verunglückt  und habe danach eine leichtereGehirnerschütterung erlitten. Im 16. Lebensjahr sei eine Appendektomie erfolgt.

Medikamente nehme sie keine ein bis auf Aspirin bei Bedarf. Gelegentlich nehme sie Vitamintabletten ein. Allergien seien nicht bekannt.

Sie gibt an, seit 25 Jahren  2-3 Schachteln pro Woche   zu rauchen, was 12.5 PY entspricht. Sie trinke 1-2 Gläser Wein pro Abend am Wochenende. Sie habe keine anderen Drogen probiert.

Früher habe sie S  als Erzieherin im Kindergarten gearbeitet. Frau Mechthold lebt  mit Ehemann und ihren fünf Kindern in Reutlingen.

Anmerkungen zur Korrektur:

Die rot markierten Verben stehen im Konjunktiv I, weil sie in indirekter Rede die Aussage der Patientin wiedergeben.

Die grün markierten Passagen kennzeichnen Redewendungen, mit denen wir den Konjunktiv I vermeiden können, z.B. : 1) Auf ihre Nachfrage liegt die Schmerzskala…..2) Sie gibt an, seit 25 Jahren ….zu rauchen. Hier liegt die Struktur eines Infinitivs mit „zu“ vor. 3) An Vorerkrankungen sind …..bekannt.

Auch im letzten Satz wird der Indikativ verwendet: Frau M. lebt mit Ehemann und Kindern in Reutlingen. – (offensichtliches Faktum, das als solches dokumentiert ist.)

1) Die Patientin heißt Frau Mechthold

2) eine 42-jährige Hausfrau in übergewichtigem EZ

3) die Schmerzen würden zwischen beide S. ausstrahlen (KII – weil der Konj. I identisch mit dem Präsens ist) (nach würden kommt nur der Infinitiv ohne “zu”)

4) Auf ihre Nachfrage liegt die Schmerzskala…..- Indikativ, weil Einleitung durch: Auf Nachfrage

5) Satzanfänge variieren! Aufgrund der postprandialen Verstärkung leide sie an Appetitl (osigkeit – kein Umlaut – arbeitslos, kinderlos, ….

6) Kaffee – Nomen groß schreiben

7) …ihr Stuhlgang sei  bisher regelmäßig  gewesen – das war vor ihrer Aufnahme – daher Konj. I der Vergangenheit

8) beim Wasserlassen seiEN keine Beschwerden zu verzeichnen (Beschwerden – Plural -daher auch seien im Plural)

9) ….deshalb SIND Angaben (Plural)….zu ….nicht möglich. – wenn mehrere Nomen folgen, gebrauchen wir einfach “zu”

10) An VE sind Masern, Mumps…..bekannt. (Bekannt  bedeutet immer: Es wurde dokumentiert – daher Faktum, daher Indikativ)

11) Innenbandriss – Nomen – groß schreiben

12) Sie sei vor 12 Jahren mit dem Auto verunglückt – dies ist in der Vergangenheit passiert, daher Konj. I der Vergangenheit; Tekamolo – zuerst temporale Ergänzung danach modale Ergänzunge

13) ….und habe danach eine leichte/leichtere Gehirnerschütterung erlitten.

14) Medikamente nehme sie keine, außer…..ABER: An Medikamenten nehme sie A, B und C.

Keine Fehler, aber stilistisch wäre es besser, die Satzanfänge zu variieren: Sie rauche seit 25 Jahren, was 25 py entspricht. Alkohol trinke sie hingegen nur gelegentlich, am Wochenende 1-2 Gläser Wein. Früher habe sie als Erzieherin im K. gearbeitet. Frau Mechthold lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Reutlingen. (Faktum – dokumentiert)

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